Um jemand anderem zuzuhören oder mit ihm ins Gespräch zu kommen, braucht es oft nicht viel. Eine Sitzgelegenheit, vielleicht ein paar Kissen, damit es bequemer wird und ganz wichtig, man braucht natürlich Zeit. Und die fehlt im Alltag häufig. Das Zuhören und das Erzählen bleibt immer öfter auf der Strecke.
Mit einem einfachem Zuhör- und Gesprächsangebot für Interessierte aller Altersgruppen – Senior:innen ebenso wie Kinder und junge Erwachsene möchte die Gemeinde Ostbevern dem entgegenwirken und sogenannte Zuhör- und Erzählbänke im Gemeindegebiet etablieren.
Vorbild hierfür ist das Düsseldorfer Projekt „Zuhören Draußen“, das inzwischen auch in vielen anderen Orten, so z. B. in Warendorf, durchgeführt wird.
Zu erkennen sind die Zuhör-Bänke an einem leuchtend grünem Kissen mit der Aufschrift „Erzähl mir was“. Das ist die Einladung, dort Platz zu nehmen und mit dem Sitznachbarn ins Gespräch zu kommen. Auf der Bank ist dann Raum und Zeit für einen Schnack über das, was gerade bewegt. Dabei ist es egal, ob es sich um Alltagsthemen oder persönliche Geschichten handelt. Was erzählt wird, bleibt auf der Bank und ist vertraulich.
6 Ehrenamtliche haben sich dafür im „aktiven Zuhören“ schulen lassen. Sie werden zukünftig immer in der ersten vollen Woche eines Monats auf einer Bank in Ostbevern und auch im Ortsteil Brock als Gesprächspartner zur Verfügung stehen.
Zunächst einmal ist vorgesehen, dass montags die Bank unter dem Hochkreuz an der St. Ambrosius-Kirche einladen soll und am Mittwoch die Bank an der Kirche im Ortsteil Brock. Donnerstags sind es Bänke auf der Obstbaumwiese und im Telgenbusch. Freitags soll das grüne Kissen auf einer Bank auf dem Friedhof liegen. Die Zeiten, an denen die Bänke besetzt sind, variieren von vormittags bis nachmittags, damit möglichst viele das Angebot wahrnehmen können. Es richtet sich schließlich an alle, die einfach jemanden zum Zuhören brauchen. Alter, Geschlecht, Herkunft und Religion spielen keine Rolle. Die ehrenamtlichen Zuhörer freuen sich auf jede und jeden und auf jedes Gespräch.
Wenn es regnet, sind die Bänke nicht besetzt. Das Erzählen und Zuhören fällt dann aus.