26.05.23

Tag der Biotonne am 26. Mai

Heute erster deutschlandweiter Tag der Biotonne – weil sie ihren Ehrentag verdient hat

Der 26. Mai ist in diesem Jahr erstmalig der Tag der Biotonne. Ins Leben gerufen wurde er von den Verbänden der Kompost- und Erdenwirtschaft. Aber warum braucht die Biotonne einen eigenen Ehrentag? Die Antwort ist einfach - weil sie ihn verdient.

Bioabfall ist mit rund 10 Millionen Tonnen die größte Abfallfraktion in privaten Haushalten. Sein Beitrag zur Energie- und Ressourcenwende ist bedeutend: Aus Bioabfall gewonnene Komposterde ersetzt in Landwirtschaft und Gartenbau große Mengen an energieintensiv hergestelltem Kunstdünger und verhindert den klimaschädlichen Abbau von Torf. Der Kompost ist ein wichtiger Nährstofflieferant für unsere Landwirtinnen und Landwirte. Sie düngen damit die Felder, auf denen unsere Nahrungsmittel und die Futtermittel unserer Nutztiere wachsen. Kompost verbessert außerdem den Boden. Er speichert zum Beispiel Wasser. So können Feldfrüchte Dürrezeiten besser überstehen. Diese Eigenschaft bringt Kunstdünger nicht mit.

Viele Kompostwerke kompostieren den Bioabfall aber nicht nur, sie vergären ihn auch. Das dadurch entstehende Biogas versorgt viele Haushalte mit Strom und Abwärme. Rund zwei Prozent des Erdgasverbrauchs in Deutschland könnten durch Biogas aus Bananenschalen und anderen Küchenabfällen gedeckt werden. Dafür muss kein Erdgas aus weit entfernen Ländern angeliefert werden.

Übrigens: nach jüngsten Erhebungen besteht der Restmüll der Deutschen immer noch zu rund 39 Prozent aus Abfällen, die eigentlich in die Biotonne gehören. Das entspricht einer Gesamtmenge von rund fünf Millionen Tonnen ungenutzter Bioabfälle pro Jahr. Ganze 16 Müllverbrennungsanlagen könnten eingespart werden, wenn diese Bioabfälle richtig sortiert und kompostiert würden, sagt Michael Schneider, Geschäftsführer beim Verband der Humus- und Erdenwirtschaft.

Dass die Biotonne viel Aufmerksamkeit verdient, das wissen die Entsorgungsgesellschaften in Westfalen schon lange. Seit 2018 gibt es eine Arbeitsgemeinschaft, die regelmäßig tagt und die mittlerweile Mitglieder aus ganz Westfalen hat. Die Gruppe tauscht sich zu Themen wie Biotonnenkontrolle, Änderungen der Rechtsvorschriften, Öffentlichkeitsarbeit und vieles Weitere rund um die Abfallwirtschaft aus. Denn möglichst sauber sortierten Bioabfall über die Biotonne einzusammeln, das ist in allen Regionen eine Herausforderung.

In Ostbevern werden regelmäßig Biotonnen-Kontrollen durchgeführt, um Bürgerinnen und Bürger für die korrekte Mülltrennung zu sensibilisieren.